SCHÜTTE beschreibt zwei Arten von Anwendungen. Zum einen die Anwendung des Refe-renzmodells als eine Empfehlung, so dass das Modell in Bezug auf ein Problem einen zu erreichenden Soll-Zustand darstellt (vgl. Schütte 1998, S. 310). Zum anderen die An-wendung eines Referenzmodells zur Konstruktion eines unternehmensspezifischen Mo-dells (vgl. Schütte 1998, S. 313). Das hier vorliegende Modell stellt ein Referenzmodell im Sinne der zweiten Option dar. Allerdings gilt dies nicht als Hilfe zur Konstruktion eines Informationssystems (vgl. Schütte 1998, S. 310), sondern als Hilfe zu Konstruk-tion eines Vorgehens zur Bewältigung einer durch die Digitalisierung ausgelösten Trans-formation. Wenngleich die Anwendung dieser durch SCHÜTTE beschriebenen Applikation nicht vollständig der Intension dieses Modells entspricht, so wird dennoch diese als Hil-festellung benutzt. Dazu werden die entsprechenden Teile der Anwendung an das hier benötigte angepasst. Nach SCHÜTTE ist die Anwendung des Modells in vier Teile geglie-dert: auswählen, konfigurieren und anpassen, Realisierung und Erweiterung (vgl. Schütte 1998, S. 314–316). Zunächst gilt es für den Modellnutzer den relevanten An-wendungsbereich auszuwählen (vgl. Schütte 1998, S. 314). Aufgrund der Bestandteile des Referenzmodells aus BTM², DCF und der Roadmap zur digitalen Transformation von Geschäftsmodellen, stehen mehrere Anwendungsbereiche zur Auswahl. Die nachfol-gende Tabelle erleichtert die Auswahl der Aspekte die berücksichtigt werden sollen. Sie orientiert sich an dem nach von SCHÜTTE vorgestellten Prinzip der Entscheidungstabellen (s. Kapitel 2.2).

Tabelle 4.1: Entscheidungstabelle zu Auswahl des Anwendungsbereiches
Quelle: In Anlehnung an: (Schütte 1998, S. 249)

In Abbildung 4.1 sind die auswählbaren Bereiche durch gestrichelte Linien kenntlich gemacht. Je nach Auswahl, die mit Hilfe der Entscheidungstabelle durchgeführt wird, sind nur die Bereiche zu bearbeiten die aus der Selektierung resultieren. Die anderen Inhalte, entfallen entsprechend. Damit die Selektierung stattfinden kann, sind in der Abbildung 4.1 unterhalb der gestrichelten Linien die Namen der genutzten Ansätze ver-zeichnet. Sie werden mit der Entscheidungstabelle abgeglichen. Auf Pfeile wurde in die-ser Darstellung aus Gründen der Übersichtlichkeit verzichtet. Die Reihenfolge kann je-doch den Beschreibungen in Kapitel 4.1 entnommen werden. Damit die entsprechenden Aspekte, bei der Durchführung der Bearbeitung vom Modellnutzer schnell wiederaufge-funden werden können, sind die entsprechenden Schritte und Phasen in Kapitel 4.1 fett markiert.

Abbildung 4.1: Übersicht über das im Referenzmodell durchzuführende Schritte
Quelle: Die einzelnen im Referenzmodell verwandten Ansätze (s. Kapitel 3.3 und 4.1)

Der nächste Schritt ist die Konfigurierung und Anpassung der ausgewählten Bereiche, so dass sie auf das spezifische Unternehmen passen. Bei der Konfiguration handelt es sich um eine halbautomatische Anpassung, wohingegen die Anpassung manuelle vom Modellnutzer durchgeführte Veränderungen darstellen (vgl. Schütte 1998, S. 314). Die-ser Schritt bezieht sich auf die detaillierte Betrachtung der Inhalte je nach ausgewähl-tem Anwendungsbereich. Jeder der in dem Referenzmodell verwandten Transformati-onsansätze enthält Schritte bzw. Phasen. Zur Konfigurierung ergeben sich die zu be-rücksichtigenden Schritte bzw. Phasen, entsprechend der Auswahl des Anwendungsbe-reiches aus Schritt eins. Die Schritte bzw. Phasen sind weiter nach Aktivitäten und zu-gehörigen Werkzeugen sowie Ergebnissen unterteilt. Aktivitäten dürfen nicht entfallen. Aktivitäten sind mit Ergebnissen verknüpft, die in weiteren Schritten oder Aktivitäten wiederverwandt werden. Ein kaskadierendes löschen ist nicht gegeben. Bei einigen Ak-tivitäten besteht jedoch die Möglichkeit der Wahl von Werkzeugen. Eine Auswahl ist hier verpflichtend. Welches Werkzeug genutzt wird, obliegt an diesem Punkt dem Modellnut-zer. Im nächsten Schritt, der Realisierung steht nun der Rahmen zur Anwendung bereit. Hier ist darauf zu achten, dass die Bestandteile im Hinblick auf das Unternehmen spe-zifiziert werden (vgl. Schütte 1998, S. 314). Für die hier betrachtete Anwendung be-deutet dies, sicherzustellen, dass Aktivitäten im Hinblick auf die Unternehmens Spezifika ausgeführt werden können. Der letzte Schritt lautet erweitern. Er weist darauf hin, dass bei der Erstellung des unternehmensspezifischen Modells Probleme auftreten können. Tritt dieser Fall ein, so ist das Modell zu erweitern. Die Erweiterung des Modells führt in den meisten Fällen auch zur Erweiterung des Referenzmodells (vgl. Schütte 1998, S. 314). Gleiches gilt auch für die vorliegende Anwendungsmethode. Das Modell ist bei fehlenden Inhalten zu erweitern, was auch die Erweiterung des Referenzmodells zur Folge hat.